Epiphanien - Erscheinungen
ab 2009
In Ein zentrales Thema im Werk von Beate Rothensee ist die Transformation. Seit langem verfremdet die Künstlerin Alltagsgegenstände, die sie in neue Zusammenhänge stellt. Dadurch entstehen neue, überraschende Sichtweisen: auf den ersten Blick kostbare Ikonen, goldene Tempel, kalligrafische Rundschilde und wertvolle Schreine. Erst der zweite Blick erkennt, dass goldene Plastikschalen, in denen fisch, Fleisch oder Schokolade verkauft wird, zu Tempeln geworden sind - es hat eine Transormation vom Profanen zum Sakralen stattgefunden.
Daran knüpft die Künstlerin die Frage, wie sich das Gefühl für Kostbares, für Heiliges verändert hat und auf wessen Kosten es - damls wie heute - erlangt werden kann.
In leere Verpackungen von Discounter-Feinkost (z.B. Räucherlachs) werden Bildfragmente abendländischer Malerei des 17. Jahrhunderts eingearbeitet.
Die Lebensmittelindustrie zielt durch die Verwendung goldener Oberflächen auf Assoziationen von Kostbarkeit. Auch im Feudalismus und im gut situierten Bürgertum wurden teure Speisen auf kostbaren Tellern kredenzt.
Durch die industrielle Herstellung befinden sich Luxus-lebensmittel, die früher der Aristokratie und dem gehobenen Bürgertum vorbehalten waren, im Kühlregal aller einschlägigen Discounter.
Die Verwendung von schwarzem Samt spinnt diesen Faden weiter. Die reichen, schwarz gekleideten Holländer als Auftraggeber der verwendeten Bilder stehen für die Kultur einer selbstgefälligen Wohlhabenheit und auch des Überflusses und der Verschwendung.
Auf die Kehrseiten der Massentierhaltung spielen die verwendeten Zitate (Opferlamm, biblisches Abendmahl) an.
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